Sonntag, 8. Mai 2011

Bilder, Bilder,Bilder

 Benmore Dam


 Moeraki Boulders

 Bahnhof in Dunedin
 Königsalbatros
 Nugget Point

 Gelbaugenpinguin

Dienstag, 3. Mai 2011

Bilder, Bilder

 Lake Coleridge und seine Umgebung (5 Mal)



 Lake Ellesmere
 Unermüdlich tätiger "Maler" in Akaroa
 irgendwo auf der Banks Halbinsel

weitere Bilder

 Wanderung Aupouri Halbinsel


Bilder aus Neuseeland

 Bay of Islands (26.1.2011)
 Percy Island (Hole in the Rock)
 Netbooming - Spaß für Wasserratten

 Cape Brett Halbinsel

Montag, 2. Mai 2011

Bilder aus Neuseeland

Cape Reinga
 Der Fisch-Fang meines Lebens war ganz einfach: Bücken und Aufheben
 Ostküste der Aupouri Halbinsel




Bilder

Ein paar Bilder für alle Interessierten: Banks Halbinsel, östlich von Chrtistchurch
Blick vom Cape Reinga zum Cape Maria van Diemen:


Freitag, 15. April 2011

Australien als Draufgabe


Am 31.3 fliegen wir von Christchurch nach Sydney. Der Flug geht quer über die neuseeländische Südinsel. So haben wir ausgiebig Zeit, den Arthur's National Park auch von oben zu bestaunen und uns an der landschaftlich einzigartigen Schönheit zu erfreuen.
Wir landen pünktlich in Sydney und die Einreise geht flott. Wir mieten ein Auto bei Europcar. Mit Hilfe unseres mitgebrachten Navigationssystems Tracks for Australia und nach ein paar Mal Umdrehen, schaffen wir es bis in die Coogee Bay, wo wir im Coogee Bay Beach Hotel einchecken. Das Zimmer ist nicht gerade billig aber dafür sehr laut.  Ich habe in Neuseeland – wie ich glaubte - Zahnpasta gekauft. Die Pasta kam mir beim Herausdrücken aus der Tube etwas komisch vor und im Mund war das Zeug einfach grässlich. Es stellte sich heraus, dass es sich um Haftcreme für 3. Zähne handelte. Durch dieses Erlebnis wurde wieder einmal klar, dass man alles dafür tun sollte, dass man nie ein falsches Gebiss braucht. Die Aussicht dieses womöglich auch noch mit Haftcreme an seinem Platz halten zu müssen, ist ein Albtraum.

Wir haben schlecht geschlafen es war tatsächlich sehr laut im Zimmer. Auch bald am Morgen war ein eineinhalbstündiges nicht zuordenbares aber höchstentbehrliches Geräusch, das uns am Schlafen gehindert hat zu hören. Ein leiseres Zimmer hätte fast das Doppelte gekostet. Immerhin ist bei dem auch so stolzen Preis ein Frühstück inkludiert, das Müsli, Toast, Butter, Marmelade, Früchte, Tee und Muffins umfasst. Gleich danach spazieren wir zur sehr schönen Strandpromenade und genießen den warmen Morgen und die schönen Strandansichten. Viele Läufer sind unterwegs. Wir beschließen die Südwestküste entlang Richtung Canberra zu fahren. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und der Weg führt uns durch den Royal National Park. Besonderns gut gefallen uns die dort zu sehenden Red Gum Trees, mit ihrer schönen roten Rinde. Wir erwandern uns einige Lookouts und der Ausblick auf viele Buchten und Steilküstenabschnitte ist herrlich. Bei Wattamolla beim Providental Point ist Jausenpause.  Junge Männer springen– wie könnte es anders sein – trotz Verbotschildern von den Klippen. In der Garie Bucht ist sehr schöner Surf und beim Otford und Hargrave Lookout haben wir einen schönen Blick auf die 800 Meter lange Cliff Bridge, die 2005 eröffnet wurde. Viele schöne Buchten entlang fahren wir bis Wollongong und checken im Downtown Motel ein. Wir gehen chinesisch Essen. Ich bin schon sehr hungrig und ausgerechnet ich bekomme mein Essen sehr spät. Leopold bestellt sich auch eine Suppe, die allerdings erst nach der Hauptspeise serviert wird. Dafür ist es ein Riesentopf mit vielen Nudeln und Hühnerfleisch. Er macht ein so verdutztes Gesicht, dass nicht nur ich sondern auch die Gäste vom Nebentisch schallend lachen. Obwohl mein Hunger schon fast gestillt ist, helfe ich gerne aus, denn die Suppe schmeckt eigenwillig gut. Später sehe ich, dass sich so manche so einen Topf voll Suppe bestellen und dann mit den Stäbchen die Nudeln packen, in den Mund stecken und den  Löffel unterhalten. Nach dem Abendessen gehen wir noch in der Fußgängerzone spazieren. Es gibt eine schöne Springbrunnenanlage zu bewundern und ein Teil dieser Mall ist überdacht. Tagsüber war wieder sehr schönes Reisewetter und der Abend ist sehr mild.



Wollongong:

Wir haben sehr gut geschlafen, das Zimmer war bis auf eine entbehrliche Ruhestörung um 1:45, einen Autoraser und das Gekeife von 2 Frauen am Morgen sehr ruhig. Es gibt kein Frühstück. Tee und 4 Stück Kekse, sind im Zimmerpreis enthalten. Wir machen einen kurzen Rundgang durch die Fußgängerzone und zur schönen Brunnenanlage. Auch zwei Kirchen und das Gerichtsgebäude sind sehenswert. Ich kaufe uns weiße Weckerl und wir trinken noch einmal Tee. Auch zwei kleine Muffins von gestern verspeisen wir.
Wir machen noch einen Stopp beim Flag Hill in Wollongong und erfreuen uns an der sehr schönen Küste und dem Blick in die Buchten. Anschließend setzen wir unsere Reise auf dem Touristdrive die Küste entlang fort. Es ist kühl und schaut nach Regen aus. In Kiama ist das Blowwhole unser Ziel. Direkt bei der Strandpromenade bildet vulkanisches Gestein eine Art kleines Kap. Je nach Wellengang schießt hier das Wasser durch ein Blasloch bis zu 60 Meter in die Höhe. Dieses Naturschauspiel stellt jeden Geysir, den wir bisher gesehen haben in den Schatten. Leider beginnt es zu regnen und durch den Wind ist es sehr kalt. Der Touristdrive führt nun etwas von der Küste entfernt durch schöne Eukalyptuswälder. Auch der von Leopold langersehnte Termitenhügel taucht endlich auf. In Ulladulla verdrücken wir einen Big bzw. Chicken Mac und nutzen das Internet. Jeremy hat geantwortet. Er fragt, wann wir vom Flughafen abzuholen sind. Offensichtlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt in meiner Mail. Ich antworte ihm und schreibe noch einmal, dass wir direkt nach Bilpin kommen. Und wie zum Hohn – in Weinzierl ist gerade Mitternacht – funktioniert auch Skype wieder so wie auf der neuseeländischen Nordinsel und das, über das WLAN beim Mäki, wo es doch angeblich geblockt ist.
Unser Ziel ist heute Canberra, in die australische Hauptstadt. Es sind ziemlich viele Kilometer zu fahren. In der historischen Stadt Milton ist sehr viel los. Es ist Flohmarkttag. Die alten Bauten wirken jedoch nicht gerade gepflegt. Die Batemans Bay  oder das was wir dafür halten entspricht nicht ganz unseren Erwartungen. Weiter geht es nach Braidwood, ebenfalls einer alten Stadt – 1839 gegründet. Hier ist es wesentlich ruhiger. Ich frage mich jedoch, weshalb hier ein Dorf gegründet wurde, weil das umgebende Farmland nicht sehr produktiv wirkt. Hohes gelbes Gras, viel Unkraut und Disteln, ganz wenig Vieh und auch nur wenige Siedlungshäuser sind zu sehen. Nach einem Tankstopp  erreichen wir um 5 Uhr Canberra. Unser Leihauto ein Hyundai, Elantra ist ziemlich durstig. Auch war der Tank nicht wirklich voll bei der Übernahme, aber ich hatte einfach keine Lust mehr wieder zum Schalter von Europcar zu pilgern und das zu reklamieren. Die Zimmersuche in Canberra zieht sich etwas. Das erste erfragte und gefundene Motel, ist geschlossen. Das zweite hat kein freies Zimmer. Das dritte ist ein Best Western, also gehobene Preisklasse. Aber gleich daneben gibt es ein B&B, der Budgetklasse mit Dusche am Gang, aber in ruhiger Lage. Wir gehen thailändisch essen. Es schmeckt uns sehr gut und man kann beim Reis einen Nachschlag haben. Die gebratene Ente wird allerdings ganz anders serviert als erwartet. Auch meine Hendlmitgemüse-Hauptspeise kommt im Suppentopf schmeckt aber sehr gut. Wir schmökern noch etwas in den Foldern, um morgen die Stadtbesichtigung gezielt zu starten. Soweit wir auf der kurzen Rundfahrt bisher gesehen haben, ist die Stadt unheimlich großzügig angelegt und zu Fuß ist es daher überall ziemlich weit hin. Eine günstige Bootstour auf dem See wird auch angeboten. Die werden wir auf jeden Fall machen.
So., 3.4.2011 – Canberra
Wir haben bis auf die Ruhestörung durch einen Betrunkenen sehr gut geschlafen. Pünktlich um halb acht sind wir beim Frühstück. Aber es nichts vorbereitet. Wir unterhalten uns mit einem Paar aus Berlin, das auf sechswöchiger Australienreise ist. Sie nehmen keine Leihautos, sondern überwinden die großen Entfernungen mit dem Flugzeug und den Rest mit Bus, Taxi oder eben zu Fuß. Um 7:45 wird es mir zu bunt. Ich rufe in der Rezeption des Best Western Motels an, das die Viktor Lodge mitbetreut, in der wir genächtigt haben. Da erklärt mir eine freundliche Dame, dass letzte Nacht die Sommerzeit geendet hat. Wir sind also wieder einmal eine Stunde zu früh dran. Es dauert dann Gott sei Dank nur mehr eine Viertelstunde bis flugs was aufgetischt wird. Das sehr einfache Frühstück besteht aus Margarine, Honig, Erdnussbutter, Marmelade, 3 Sorten Toast, Müsli, eiskalter Milch, Tee oder Kaffee, sowie Birnenkompott und Orangensaft.
Um 8 Uhr Winterzeit brechen wir zu unserer Stadtbesichtigung auf. Da die meisten Einrichtungen erst um 9 oder gar um 10 Uhr öffnen, besuchen wir zuerst das sehr beeindruckende, riesige War Memorial, dann geht es zum Capital Hill samt altem und neuem Parlament. Die Straßen sind großzügigst angelegt. Wir finden uns mit dem Stadtplan gut zurecht. Kurz vor 10.30 Uhr finden wir direkt bei der Bootsanlagestelle einen Parkplatz, obwohl dort gerade eine Großveranstaltung die Australier begeistert. Es ist ein Wettbewerb im Drachenbootfahren im Gange. Jeweils mehrere Boote treten gegeneinander an. Die Mannschaft besteht aus 10 „Ruderern“ einem Trommler und einem Steuermann. Wir machen eine einstündige Bootsfahrt auf dem Lake Burly Griffith. Auf dem Boot sind nur wir und ein sehr nettes älteres Paar von der Gold Coast zwischen Sydney und Brisbane. Auf der gesamten Reise war immer ein erfreutes „oh aus Österreich“, die Reaktion auf unsere Antwort, woher wir kommen. Der See entstand durch das Aufstauen eines Flusses und ist nach dem Planer der Stadt, Griffith benannt. Canberra stammt aus der Sprache der Ureinwohner und heißt übersetzt meeting point oder Treffpunkt. Es liegt eine schöne Stimmung über der Stadt, der Himmel ist wolkenlos. Nach der Bootsfahrt schlendern wir in dem Gewurl der Rennteilnehmer, in deren Camp und den Zuschauern etwas herum. Wir gönnen uns eine Pizzaschnitte und fahren dann zur Münzprägeanstalt. Dabei kommen wir auch noch in die City von Canberra, wo ein sehr großes Theater, schöne Brunnen und viele Hochhäuser stehen. In der „Mint“ gibt es eine interessante Ausstellung über das Prägen von Münzen und Olympischen Medaillen. Woher der Name Dollar kommt wird mit einer Ableitung vom Joachimstaler, im heutigen Tschechien erklärt. Unser nächstes Ziel ist der Telstra-Tower, 192m hoch, der auf dem Black Mountain steht. Wir haben von der Aussichtsplattform in 62 m Höhe einen sehr schönen Überblick auf die umliegende Gegend und die Stadt. Leopold wir dabei etwas dafür entschädigt, dass gestern eher wenige Landschaftsfotos möglich waren.
Beim Botanischen Garten wird eine Parkgebühr verlangt, aber wir haben keine Münzen mehr. Also fahren wir nochmals zum Parlamentshügel und besichtigen das neue Parlament auch von innen. Wir fahren mit dem Lift auch auf das Dach. Wir sind sehr beeindruckt von Canberra und der großzügigen Gestaltung. Die Hauptstadt Australiens war, die Reise tatsächlich wert. Als wir Canberra verlassen, um morgen nicht so viele Kilometer fahren zu müssen, sind wir bei der Stadtbesichtigung alleine fast 80 km gefahren.
Im sehr schönen Abendlicht geht es nun sehr zügig durch eine schöne Landschaft auf dem Federal Highway bis Goulbourne, einer Stadt mit 24.000 Einwohnern. Wir finden schnell ein günstiges Motel und gehen wieder chinesisch Essen. Morgen Abend werden wir bei Jeremy und Carolyn sein. Mal sehen ob wir uns da auch ein Quartier suchen müssen, oder ob wir bei ihnen ein Bett bekommen. Meine Versuche, das per Mail herauszubekommen sind kläglich gescheitert. Leopold macht ohnedies schon Pläne ob sich nicht auch noch einige Stunden in Sydney ausgehen.
Mo., 4.4.2011 – Goulburn – Thirlmere – Kurrajong – Bilpin
Wir haben sehr gut geschlafen, das Zimmer war sehr günstig. Tee und Kekse sind unser Frühstück. Schnell ist eingepackt und um 8 Uhr sind wir schon auf einem Rundgang durch Goulburn unterwegs. Es sind viele große alte Gebäude zu sehen. Die Stadt wurde durch den Wollhandel reich. Besonders beeindruckend ist das Gerichtsgebäude aus 1880.
Wir fahren den Hume Highway durch schönes ländliches Australien Richtung Nordosten. Bei der ersten Gelegenheit verlassen wir den Highway und nehmen den Tourist Drive Nr.12, der parallel verläuft. In Thirlmere ist Tag der offenen Tür im Eisenbahnmuseum. Die NSW-Railway stellt hier viele historische Loks und Waggons aus. Wir sehen auch drei Wallabies mit Baby, das gerade gesäugt wird. In Richmond kaufe ich ein paar Kleinigkeiten ein und wir essen bei KFC einen Chickenburger. In Kurrajong fragen wir etwas herum und finden Tante Gill in den Parklands Nummer fünf.
Ihre Freundin nimmt uns in Empfang, weil Gill ist gerade in der Dusche ist. Es ist wie bei den Golden Girls, sehr lustig. Euch Erika Schiller, die 1987 mit Konrad bei uns in Grünburg war, besuchen wir kurz. Beth, die Freundin von Gill besorgt einen köstlichen Beesting Kuchen und lädt uns zum Tee ein. Bei Gill wäre es etwas zu eng, weil ziemlich viel herumsteht. Sie erzählt uns, dass sie morgen Tony das Haus im Mc.Mahons Parks übergibt. Wir besuchen auch Tony noch kurz und fahren dann nach Bilpin, wo wir kurz vor 5 Uhr ankommen. Die Straße ist neu asphaltiert auch einen neuen Lookout gibt es. Mit Jeremy und Carolyn machen wir einen kurzen Spaziergang um ihr sehr großes Grundstück, das teilweise eine Wildnis ist. Zum Abendessen kocht uns Jeremy Spaghetti Bolognese. Die Portion ist riesig und schmeckt sehr gut. Wir sind sehr müde und tauchen um 9 Uhr unter. Wir schlafen gut. Sojourner ist ein sehr nettes liebes Baby, sie schreit angeblich jede Nacht einmal. Wir hören sie allerdings kein einziges Mal weinen in dieser Nacht.
Die., 5.4.2011 – Bilpin
Wir haben sehr gut geschlafen, werden allerdings etwas zu früh wach. Der geplante Morgenspaziergang endet an der Tür. Es regnet. Jeremy macht uns das Frühstück. Toast, Schinken, Käse, Butter, Marmelade und Tee. Um halb neun brechen wir auf, um zum Mt. Wilson zu fahren. Carolyn hat sich durchgesetzt. Ich habe allerdings nicht verstanden, was Jeremy mehrmals vorgeschlagen hätte. Die halbstündige Fahrt führt uns über einen Höhenrücken in den Blue Montains National Park. Es regnet leicht und die sicher sehr schöne Aussicht müssen wir uns vorstellen, denn zu sehen ist im Nebel nicht allzu viel. Wir machen einen kleinen Rundgang zur Fern Cathedral. Der Weg ist sehr gatschig, aber der Schirm von Jeremy hält die Kamera halbwegs trocken. Wir schauen auch noch bei Carolyns Eltern vorbei. Es ist allerdings niemand zu Hause. Wir klauben ein paar Chesnuts, das sind Edelkastanien. Einige davon gibt es gleich zu Mittag drei nehme ich als Samen mit. 
Jeremy macht, unterstützt durch seinen Nachbarn, für uns ein typisch australisches Barbeque. Gegrillte Bratwürstl, gebratene Hendlteile, gemischten Salat, Saucen und Toastbrot. Es schmeckt uns sehr gut. Auch zwei deutsch sprechende Nachbarn (Robert und Ingrid)  laden sie noch ein.
Um 14:30 Uhr brechen wir mit einem Plan von Jeremy ausgestattet Richtung Flughafen auf. Wir kommen zügig voran, verpassen allerdings dann die Abfahrt auf den Highway 3. Wir fahren nach den Straßenschildern und kommen so noch bis in die alten Vororte in der Nähe der City, nach Randwick und fast bis in die Botany Bay. Um halb 6 geben wir glücklich unser Leihauto zurück und obwohl die Wege in diesem riesigen Flughafen lang sind, haben wir bald unser Gepäck los. Ein Formular muss noch ausgefüllt werden und dann haben wir den Ausreisestempel in unserem Pass. Die Reihe der Duty Free Shops ist schier endlos und um halb sieben landen wir bei unserem Abfluggate mit der Nummer 57. Nach einigem Bemühen gelingt es Leopold, in das Free WLAN des Flughafens zu kommen und da auch Skype wieder funktioniert skypen wir länger mit Silvia, Anja und Thomas.
Die Zeit in Neuseeland war sehr schön. Viele schöne Reiseerlebnisse liegen hinter uns. Der Rückflug und die Arbeit mit den Bildern vor uns. Leopold träumt schon von vielen weiteren Reisen. Ich will zuerst einmal gut nach Hause kommen. 


Mittwoch, 30. März 2011

Die letzten Tage unserer Traumreise

Queen Charlotte Drive
Vom Grossi Point in Mapua in der Tasman Bay – wo das Overnight Parken auch per Schild verboten war, was ich Gott sei Dank erst am Morgen entdeckt habe – fahren in das quirlige Nelson. Vom Church Hill haben wir einen schönen Ausblick. Uns fällt hier die erste Musikschule auf der ganzen Reise auf. Die Cathedrale, an der sehr lange gebaut wurde, ist aus grauem Marmor. Der Turm ist so grazil das er durchsichtig wirkt.
An der Ecke Selwyn Street – Hardly Street parkt ein Wurstwagen, sprich ein Würstlstand. Wir plaudern mit der Verkäuferin. Sie ist aus Deutschland, seit 5 Jahren in Neuseeland, Familie und Freunde fehlen ihr, aber nicht ihrem Mann. Das kommt mir bekannt vor. Ich bin noch nicht 5 Jahre hier, aber mir geht es genauso. Bis vor kurzem war sie im Hotelmanagement tätig, aber 13 Stunden Stress pro Tag wurden ihr zu viel. Sie bewundert die Mentalität der Kiwis. In der Firma, in der ihr Mann arbeitet, mussten 28 Leute abgebaut werden, da haben sich 15 gleich freiwillig gemeldet. Kiwis, so sagte sie, sind mit sehr wenig zufrieden, lachen trotzdem oft und treffen sich gerne im Kaffeehaus mit Freunden. In Neuseeland den richtigen Platz zum Leben zu finden ist jedoch nicht einfach. In Auckland regnet es zu viel, in Wellington ist es zu windig, Christ-church ist stark erdbebengefährdet, Picton hat viele Sonnenstunden, ist aber keine richtige Stadt, aber Nelson, ja Nelson ist gerade recht. Die höchste Sonnenscheindauer pro Jahr und mit 50.000 Einwohnern doch schon eine Stadt.
In Pelorus Bridge machen wir eine kleine Wanderung den Pelorus und den Rai River entlang. Schöne ausgewaschene Felsen verzieren ihre Ufer. In Havelok gönnen wir uns im Mussel Pot anstelle der sonst üblichen kleinen Jause frische Greenlips-Muscheln. In Kräuter-Weißweinsud serviert, schmecken sie köstlich. Leopold nimmt die gegrillte Version ist ebenso begeistert.
Der Queen Charlotte Drive windet sich den Queen Charlotte Sound entlang. Wir erkennen die Gegend kaum wieder. Unverändert schön sind das blaugrüne Meer Meer, die Buchten,  die Boote, die in den Buchten ankern und die Wälder. In Ngatuku Bay machen wir eine Pause am Strand. An sehr vielen, scheinbar unzugänglichen Stellen sind jetzt schöne Häuser, mit abenteuerlich steilen Zufahrten in den dichten Busch gebaut. Wir können uns nicht erinnern, dass vor 4 Jahren entlang des Queen Charlotte Drives viele Häuser gewesen wären. Aber die landschaftlich sehr schöne Strecke hat nichts von ihrem Charme eingebüßt.
Von Picton geht es nach Renwick und von dort in das auf den ersten 40 Kilometern völlig vom Wein dominierten Wairau Valley. Die größtenteils völlig schnurgerade Straße weist kaum Steigungen auf. Mehrere sehr große Weinproduktionsstätten sind ebenfalls hier angesiedelt. Die Trauben werden per LKW-Zug angeliefert. Die Pressrückstände mittels Förderband in einen Betonbunker befördert. Der Wein in unzähligen, sehr großen Nirostatanks gelagert. Bei einem der Fotostopps versuche ich eine schöne Traube weißer Weintrauben zu klauen, aber ohne Schere schaffe ich das leider nicht.
Nelson Lakes National Park und Lake Brunner
Am Lake Rotoiti im Nelson Lakes National Park machen wir gleich in der Früh eine schöne Wanderung am Ufer des Sees. Schon beim Aussteigen hören wir, dass hier viele Vögel leben und voller Begeisterung ihre Morgenlieder trällern, pfeifen oder singen. Es gibt hier sehr viele Bellbirds, deren Gesang wie Glockengeläute klingt. Wir wandern von der West Bay in die Kerr Bay, wo wir letzte Nacht auf dem DOC-Campingplatz übernachtet haben. Ein paar Morgennebelschwaden ziehen um den Gipfel des Mt. Robert herum und in den Wellen des Sees schaukeln ein paar wenige Enten.
Unsere Fahrt geht weiter durch schönes Farmland im Tal des Buller Rivers bis Murchison. Von Lyell, der ehemaligen Goldgräberstadt, in der vor 120 Jahren noch 8 Hotels standen, existieren nur mehr ein paar Bilder, Grabsteine und langlebige Überbleibsel der Goldgewinnung. Über Inangahua erreichen wir schließlich Reefton, the City of the light. Im Hinterland wird Kohle abgebaut, die in Reefton auf die Bahn verladen wird.
Blackbell, die Bergarbeiterstreikhochburg im Jahre 1910, liegt abseits unseres Weges und bei Stillwater biegen wir in das Arnold Valley ab. Moana am sehr schönen, großen Lake Brunner ist durch die direkt zwischen erster und zweiter Häuserreihe am See durch fahrenden Eisenbahn, nicht das, was wir unter einem ruhigen Ferienort verstehen. Wir machen eine kurze Wanderung über eine herrlich schwingende sehr lange Hängebrücke und am Arnold River entlang durch schönen Busch mit bis zu 45 m hohen Totarabäumen.
In der Iveagh Bucht, am Lake Brunner, in der sehr schöne Ferienhäuser zu sehen sind, übersehen wir heute schon wieder ein No-overnight-Schild. Wir gesellen uns zu einem großen Campingbus eines neuseeländischen Ehepaares. Sie machen gerade ihr Schlauchboot mit Außenbordmotor startklar, um zum Fischen auf den See hinauszufahren. Der Motor will zuerst nicht recht, aber irgendwann ist ein Startversuch erfolgreich und die beiden mit Schwimmwesten ausgerüsteten Kiwis tuckern auf den See hinaus.
Heute ist unsere vorletzte Nacht in Neuseeland. Über uns ein überwältigende Himmel voller Sterne.
Arthur’s Pass National Park
Ein vollkommen wolkenloser Morgen dämmert herauf. Über dem Lake Brunner liegen ein paar Nebelschleier und die Kiwis von nebenan versuchen wieder ihr Glück beim Fischen. Leopold fängt die Morgenstimmung am See ein und ich hole ein paar Samenschoten vom neuseeländischen Flax.
Wir fahren durch den Arthur’s Pass National Park. Vor uns liegen mehr als 100 Kilometer landschaftlich sehr schöner Strecke. Von Westen nach Osten steigt die Straße beim Otira Gorge sehr steil an und gleich beim ersten Lookout lungern Keas herum, denen offensichtlich fad ist. Ich habe alle Hände voll zu tun, die lästigen, aber sehr schönen Vögel, von unserem Campervan fernzuhalten. Leider füttern immer wieder Touristen die Keas. Die Vögel haben dadurch gelernt, dass es einfacher ist auf die Happen zu warten, die ihnen zugeworfen werden.
In so beeindruckender Hochgebirgslandschaft lockt das Wandern. Wir gehen einen sehr schön angelegten Steig zum Devil’s Punchball Fall. 131 Meter stürzt das Wasser eine senkrechte Wand herunter. Der Wind zerstäubt es zu weißer Gischt. Auch zum Breidal Vail Falls wandern wir noch, der jedoch derzeit wegen sehr geringer Wassermenge nicht zur Geltung kommt. Aber der Weg durch den Busch und der schöne Vogelgesang sind es auf jeden Fall wert.
Nach dem Arthur’s Pass Village (950 m Seehöhe) geht es bergab in das Whaimakariri Tal und bald verschwindet der Wald von den Hängen. Die Vegetation nimmt stark ab. Tussockgras dominiert. Die Berge sehen eher wie riesige graugelbe Sanddünen aus, beeindrucken aber deswegen nicht weniger. Ein sehr blauer See (Phearson Lake) taucht auf und wir denken wieder an die Schweizerin, die wir beim Lake Whakatipu bei Queenstown getroffen haben. Sie meinte, hier schauen die Seen aus, als würde extra blaue Farbe hineingekippt.
Beim Castle Hill und beim Flock Hill liegen sehr dekorative Felsen herum und wir fahren breite Täler mit riesigen Schotterterrassen talwärts. Vier kleine Schigebiete locken hier die Städter in die Berge. Zu guter Letzt geht es noch an die 60 km vollkommen flach und praktisch immer geradeaus nach Christchurch hinein. Die Innenstadt ist immer noch gesperrt. In South Brighton checken wir auf einem sehr schönen Campingplatz ein. Zum Sonnenuntergang schlendern wir noch an den Strand. Auch hier sind überall Risse und starke Fahrbahn-unebenheiten und Löcher zu sehen. Auch das eine oder andere Haus hat so starke Risse, dass das Betreten per Anschlag verboten ist.
Ich habe soeben in den Nachrichten gehört, dass ab Freitag die Innenstadt von Christchurch wieder zugänglich sein wird. Das ist genau einen Tag zu spät für uns. Wir werden  morgen den Botanischen Garten besuchen falls noch Zeit bleibt.
Wir blicken auf zweieinhalb sehr schöne Monate zurück und sind dankbar, dass wir so viele schöne Reiseerlebnisse hatten. Neuseeland ist so schön, dass das Heimfahren gar nicht leicht fällt.

Sonntag, 27. März 2011

Die Westküste der Südinsel und ihre landschaftliche Schönheit

Blog NZ 8 – Fjordland
Von Invercargill  reisen wir weiter in den Südwesten und die Küstenlandschaft zeigt sich von ihrer schönsten Seite. Aufgelockerte Bewölkung und blauer Himmel sind die Draufgabe. Riverton, an der Mündung des Jacobs Rivers in das Meer, ist eine der ältesten Siedlung und ein ganz besonderer Platz. Ein schöner großer Fluss mit herrlich klarem Wasser auf der einen Seite eine wunderschöne Bucht auf der anderen Seite, ein Lookout auf dem Hügel für den schönen Überblick und jede Menge historische Plätze.
Darauf folgt die Colac Bay, wo ein abgehärteter Bursche in den sehr kühlen Wellen surft und die eine Augenweide der Sonderklasse ist. Einziger Wermutstropfen ist der starke Wind. Auch in der Gemstone Bay ist es mindestens so windig wie vor 4 Jahren, aber es regnet diesmal nicht und die Schönheit der sehr großen Sandbucht wird heute durch starken Surf unterstrichen. Hier ist – wenn man Glück hat  - Jade zu finden. Ein Einheimischer ist vor Ort. Er hat zwei Rinnen angelegt und lässt das Wasser über ein Vlies rinnen. In der großen Bucht münden drei kleinere Flüsse ins Meer und der Mann fährt mit einem Quad immer zwischen seinen Filtervliesen hin und her, während sein Hund das Auto bewacht. Ich nehme mangels gefundener Jade ein paar schöne Steine mit. Laut Aussage des Einheimischen soll die Jade am Strand zu finden sein. Ich glaube das nicht so recht. Er sucht nicht am Strand, sondern filtert das Wasser der Bäche. Aber vielleicht ist er auf Flussgold aus, denn in der Langwood Range wurde früher Gold abgebaut. Hier konnte sich ein Chinese zur Zeit des Goldrausches um 1880 herum in 5 Jahren mehr ersparen, als er in China sein Leben lang verdient hätte.
Durch sattgrünes hügeliges Land, verziert mit unzähligen silbrig grünen Siloballen, die wie ausgelegte Perlenschnüre aussehen, geht es nun zügig nach Norden Richtung Lake Monowhai, der aufgestaut wurde, wo aber das Wasser heute nicht für die Stromerzeugung genutzt wird.
Lake Manapouri und Lake Te Anau glänzen heute nicht in der Sonne. Es ist sehr kühl, die Wolken hängen tief und es regnet teilweise ganz leicht. Wir bleiben dennoch einige Male stehen, weil immer wieder Regenbogen zu sehen sind. Ein kurzer Spaziergang zum Lookout in den Rakatu Wetlands ist uns gegönnt. Es sind viele Wasservögel zu sehen. Allerdings nur so lange bis ein Schuss fällt. Es hält sich wieder einmal jemand nicht an das Jagdverbot, das hier gilt.  In Te Anau gehen wir ins Kino und schauen uns einen sehr sehenswerten, preisgekrönten Film an, der die landschaftliche Schönheit des Fjordlands bei Schönwetter zeigt. Da es auf gut halber Strecke bis nach Milford DOC-Campgrounds gibt, beschließen wir trotz der eher ungünstigen Wetterprognose unser Glück zu versuchen. Auf dem ersten dieser Campgrounds treffen wir ein Paar aus Passau bzw. Nürnberg. Sie sind schon das vierte Mal in Neuseeland und finden, dass hier vieles sehr teuer geworden ist. Bald darauf beginnt es zu regnen und hört erst gegen Abend wieder auf.  Wir verbringen die Nacht auf dem DOC-Campground direkt am Ufer des Lake Gunn. Ein sehr freundlicher, fescher, junger Mitarbeiter des DOC kommt die Gebühr kassieren und wünscht uns: „ Enjopy your night“! Morgen fahren über den Homer Pass und den Homer Tunnel nach Milford. Wir hoffen, dass sich das Wetter bessert und wir eine Bootstour auf dem Fjord genießen können.
Milford Sound
Die schweren Wassertropfen auf dem Campervandach sind nicht gerade unsere Lieblingsmusik, aber wir haben gut geschlafen, und brechen zeitig auf, um das 1. Boot in Milford zu erreichen. Unsere Wetterrechnung geht voll auf. Ein schöner Morgen vor noch schönerer Hochgebirgskulisse bei aufgelockerter Bewölkung lässt auch für den Milford Sound hoffen. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen sieben und neun Metern und läppert sich im Laufe von mehr als Zweihundert Regentagen pro Jahr zusammen. Durch einen kleinen Teil des Hollyford Valley über den Homer Pass und den Homertunnel geht unsere Reise. Nach dem Tunnel windet sich die sehr gut ausgebaute Straße in das Tal des Claddon Rivers und wir erreichen Milford zeitgerecht. Sogar der Mitre Peak, einer der meistfotografierten Berge Neuseelands kommt heute ohne Wolkenhaube aus. Mit einem eher kleinen Boot des Veranstalters Mitre Peak fahren wir in den Milford Sound hinaus. Über mehrere ca. 150 m hohe Fälle (Bowen, Bridal Veil, Fairy und Stirling Falls)stürzt  das Wasser in die Tiefe. Dazwischen sind auch immer wieder kleinere Wasserfälle zu sehen. Unter zwei, von überhängenden Felsen herabstürzende fährt das Boot so dicht heran, dass man mit der Kaffeetasse Wasser fangen könnte, wenn man Lust hätte selbst auch nass zu werden. Aufgrund des Kupfergehaltes im Gestein grüßen bei Coopers Point grüne Felsen herunter. Bei Dale Point ist der Fjord 548 Meter breit aber nur 27 Meter tief, während er sonst 333 Meter tief ist. Beim Seal Point, einer der ganz wenigen Stellen des Fjordes wo Robben aus dem Wasser auf die Felsen klettern können, sitzt eine ganz dekorativ in der Sonne. Es ist kaum zu glauben, dass wir solches Wetterglück haben und die gesamte Bootsfahrt an Deck verbringen können. Jährlich kommen ca. 500.000 Touristen hierher. Die allermeisten mit Bussen, sehr viele aber auch mit Kleinflugzeugen, die hier fast im Minutentakt starten und landen.
Wir unterhalten uns mit einem sehr netten jungen Kanadier aus den Rocky Mountains, den wir gestern schon auf dem DOC Campground  beim Lake Gunn getroffen haben und der dort erfolgreich – wie er mir versicherte - gefischt hat. Er arbeitet seit zwei Jahren in Queenstown in der Tourismusbranche und freut sich, dass  das Geschäft so gut läuft.
Auf dem Rückweg von Mildford nach Te Anau machen wir unzählige Fotostopps. Wir spazieren zum Chasm, einer sehr schönen Klamm und wandern eine kleine Runde beim Lake Gunn durch märchenhaft schönen Rotbuchenwald. Nahezu alles ist hier ganz dick mit Moos bewachsen und die viele Vögel singen ihre klingenden Abendlieder. Beim Lake Gunn outlet (Abfluss des Sees) sieht sich ein kleines Vogerl in Leopolds Objektiv im Spiegel. Es kommt mehrfach ganz ohne Scheu auf ca. 30 cm an die Kamera heran.
Zu guter Letzt fangen wir noch ein paar Spiegelungen bei den sehr klaren Mirror Lakes ein, in denen wir die Forellen schwimmen sehen. Da packt Leopold gleich wieder die Lust am Fischen. Auf der Südinsel braucht man dafür allerdings eine Lizenz, die für ein ganzes Jahr ca. 120 NZD kostet. Beim Henry Creek, dem letzten einer Reihe von DOC-Campgrounds entlang der Milford Road, finden wir uns einen Platz direkt am Ufer des Lake Te Anau. Wir blicken dankbar auf einen weiteren Höhepunkt unserer Reise zurück.
Am Morgen steht die hell leuchtende Scheibe des Vollmondes über dem See, der im hellen Schein silbrig glänzt. Von Te Anau geht es auf einer landschaftlich sehr reizvollen Strecke durch ein mit rotem Tussock Gras bewachsenes Almgebiet, gesäumt von vielen schönen Gipfel über Mossburn, Kingston und Garston nach Queenstown. Ab Kingston direkt am Ufer des sehr schönen Lake Wakatipu entlang. Queenstown ist kaum wieder zu erkennen. Es wurde hier in den letzten vier Jahren sehr viel gebaut. Aber die alte, einspurige, sehr wackelig wirkende Brücke über den Seeabfluss, den Kawarau River muss noch immer ihren Dienst tun. In Queenstown ist es angenehm warm. Auf unserem kleinen Stadtrundgang besuchen wir die wenigen Gebäude bzw. deren Fassaden, die aus der Zeit des Goldrausches noch erhalten sind. Da spielt einer auf einem uralten Piano, das auf vier Rädern steht, dort ein Saxophonist, hier eine kleine Band und wo anders singt einer zu seiner Gitarre. Das Städtchen hat Flair und der rund hundert Jahre alte, rauchende Schaufelraddampfer, die Earnslaw verlässt gerade den Hafen. 10 km außerhalb von Queenstown in Richtung Glenorchy führt eine abenteuerlich steile, aber gut befestigte Straße zum Seeufer. Hier gibt es einen sehr großen DOC-Campground, der gerade um und ausgebaut wird. Vor uns der See und eine sehr schöne Gebirgskulisse. Nachdem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang am Seeufer entlang und plaudern mit einem Paar aus Bern, das auf 9 monatiger Weltreise ist. Der Vollmond geht über dem Mt. Earnslaw auf und das Spiel von heute Morgen findet seine prächtige Wiederholung.
Otago
Von Queenstown geht es auf dem Goldgräber-Scenic-Highway nach Arrowtown, der vielleicht am besten erhaltenen oder auch ergänzten Stadt aus der Zeit des Goldrausches um 1880 herum. Ganz auf den Tagestouristen aus Queenstown eingestellt, bietet die Hauptstraße alles was das Touristenherz angeblich begehrt. Schöne Geschäfte, die edle Produkte aus Wolle, Jade und natürlich Goldschmuck anbieten. Ein sehr gutes Museum und viele schöne Wanderwege. Wer lieber fährt macht hier eine geführte 4WD-Tour mit einem Jeep in die Geisterstadt Macetown. Diese Tour enthält unzählige Flussquerungen und man kommt ganz sicher ziemlich geschüttelt ans Ziel.
Wir entscheiden uns für die umweltverträgliche Variante und wandern den Swip Gully um den German Hill herum und auch auf den 780 m hohen Gipfel. Das wird wohl der einzige Gipfelsieg auf unserer Reise bleiben. Zuerst verläuft der Weg am Ufer des Arrow Rivers und führt dann stetig einen kleinen gurgelnden Bach entlang auf einen Sattel hinter dem German Hill. Hier steht eine Ruine eines ehemaligen kleinen Steinhauses und dieses winzig kleine graue Quadrat auf dem Plan sorgt für Sicherheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Aussicht von oben ist beeindruckend und reicht vom Lake Hayes über das Gibbston Valley und der Rückseite der Remarkables bis Queenstown, das schon sehr in die Breite gewachsen ist. Entlang des Weges fühlen wir uns fast wie zu Hause. Reichlich rote Früchte tragende Ebereschen, leicht herbstlich verfärbte Ahorn, Rotdorn und viele rot leuchtende Hagebutten und der eine oder andere blühende Gartenflüchtling.
Unser nächstes Ziel ist die alte Brücke über den Kawarau Gorge, wo seit 23 Jahren unzählige Bungy Jumper ihre Andrenalinausschüttung um derzeit NZD 180 maximieren. Wir haben Glück. Es machen sich gerade 2 Erwachsene und ein Junge von ungefähr 13 Jahren fertig, um in die Tiefe zu springen. Am reißenden Fluss warten zwei Schwimmwestenträger in einem gut festgebundenen Schlauchboot um den kopfüber am Seil Hängenden wieder Boden unter den Füssen zu verschaffen. Strategisch sehr günstig liegt auch die Zufahrt zu einem Weingut. Von dort können ganze Busgesellschaften die Sprünge verfolgen. Auf den Flussterrassen des Kawarau sind in den letzten Jahren mehrere Weingüter entstanden und viele junge Weinkulturen wurden angelegt.
Über die Crown Range geht es weiter in ein sehr schönes Hochtal, wo sogar Getreide angebaut wird und Tussock Gras in der Sonne glänzt. Nach 27 km erreichen war Cardrona, den Zugang zu einem boomenden Skigebiet. Wenn im gleichen Tempo weitergebaut wird, ist das in Kürze ein Hoteldorf respektablen Ausmaßes. Die Fassade des alten Cardrona Hotel schaut aus, als ob sie jederzeit einstürzen könnte, dahinter wird aber immer noch ein Restaurant betrieben. Gegen Abend erreichen wir Wanaka, das am sehr schönen gleichnamigen See liegt. Auch hier ist es angenehm warm und viele Menschen lagern direkt am Seeufer im grünen Rasen und genießen so wie wir den schönen Tag.
Westland
In schöner Morgenstimmung fahren wir den Lake Hawea entlang. Zwecks Energiegewinnung wurde dieser See um 11 Meter aufgestaut, wodurch er fast ausschließlich unzugängliche Steilufer hat. Die Gebirgskulisse rundum beeindruckt ebenfalls in mildem Morgenlicht. Am nördlichen Ende tauchen dann doch noch ein paar sehr schöne grüne Weiden mit Vieh und eine Farm auf und im See ist eine kleine Insel zu sehen. Über einen niedrigen Pass (The Neck, 426 m Seehöhe) gelangen wir wieder zum Lake Wanaka, den wir nun bis Makaroa entlang fahren. Hier startet schon ein gelbes Kleinflugzeug zu einem Rundflug und gegen Westen sehen wir Berge des Mt. Aspiring National Parks, den wir nun über den Haast Pass durchqueren. Es folgen die Blue Pools, zu denen wir eine kurze Wanderung unternehmen. Auch eine schön schwingende Hängebrücke gibt es hier und das türkisblaue Wasser des Young Rivers ist kristallklar. Es folgen der Fantail  und der Thunder Fall. Diese zwei sehr unterschiedlichen Wasserfälle sind jeweils nur einen ganz kurzen Spaziergang von der Straße entfernt und auch beim zweiten Mal einen Besuch wert. Nach dem Haast Pass fahren wir talwärts zum Haast Gate, wo das weißschäumende Wildwasser und silbrig glänzende große Felsen im Flussbett schon wieder einen Fotostopp erfordern. Das Tal weitet sich und die Straße begleitet das beeindruckend breite Flussbett des Haast River, das wir auf einer 800 Meter langen, einspurigen Brücke überqueren. Die zwei Ausweichbuchten nutzen wir für einen Fotostopp. Bei Haast erreichen wir schließlich wieder die Küste und blicken auf die türkisblaue Tasman See. Bei Nights Point liegen sehr dekorative Felsen direkt vor der Steilküste und eine Schautafel berichtet, dass zwischen diesem Punkt und der Antarktis kein Land liegt.
Am Lake Moeraki und Lake Paringa vorbei geht es über Bruce Bay, mit dem mit Strandgut übersäten Sandstrand, schließlich bis Fox Glacier und zum Lake Matheson. Wir können es kaum glauben, dass wir den Aoraki auch von der Westseite her bei bestem Wetter bewundern können. Unterwegs haben wir bei einer Lachsfarm zwei prächtige Lachsfilets gekauft, die wir gleich zum Abendessen verspeisen. Danach wandern wir noch 1,5 Stunden um den Lake Matheson herum und genießen den Sonnenuntergang und den sich im See spiegelnden Aoraki. Ein perfekter Tag, an dem wir die landschaftliche Schönheit der Südinsel wieder in vollen Zügen genießen konnten, neigt sich dem Ende zu. Der Mond, zwar nicht mehr so rund wie vor ein paar Tagen, geht auf und am Sternen-himmel leuchten Myriaden von Sternen.
Glaciers
Das erste Ziel des Tages ist der Fox Glacier. Der Gletscher ist in den letzten 4 Jahren weiter stark geschmolzen und die Zufahrtstraße samt Parkplatz sind jetzt viel näher an der Gletscherzunge. Gut eine halbe Stunde flotter Fußmarsch und wir stehen direkt davor. Mit dem Fernglas kann ich beobachten, wie mehrere Mitarbeiter eine Treppe auf dem Gletscher freischaufeln. Geführte Touristen können so bequem ihrem Guide folgen. Auf dem unteren Teil des Gletschers liegt sehr viel Schutt. Der Himmel ist strahlend blau und viele Hubschrauber sind schon unterwegs.
Das schöne Wetter lockt uns sehr. In Franz Josef (so heißt der Ort und auch der Gletscher)beschließen wir einen Rundflug zu machen. Allerdings ist die Durchführung noch nicht gesichert. Sie fliegen erst ab 3 Personen. Also besuchen wir den Gletscher zuerst zu Fuß. Zum Parkplatz sind vier Kilometer zu fahren. In dieser Zufahrstraße gibt es insgesamt acht Doppelhöcker, die höchstens 10 kmH vertragen. Das ist ganz schön nervig. Besonders wenn  man nicht viel Zeit hat, denn um 1:15 Uhr sollen wir zurück sein, um unseren Rundflug antreten zu können, so er denn stattfindet. Wir haben Glück. Strahlend steht der Mitarbeiter von Air Safaris in der Tür. Es sind insgesamt drei weitere Teilnehmer, die diesen Flug gebucht haben. Vom Piloten Toni höchstpersönlich werden wir per Bus zum Flugfeld gebracht. Passagiere einsteigen lautet das Kommando Ein paar letzte Kontrollhandlungen und schon rollen wir auf die Startpiste. Einmal kurz beschleunigt und nicht einmal 30 Sekunden später heben wir schon ab. Es ist ein wirklich herrliches Gefühl so zu schweben. Der Blick auf den Abfluss des Gletschers zum Meer begeistert gleich einmal sehr. Die riesige graue Schlammfläche schimmert in der Sonne und ist durchzogen von unzähligen grünen Gerinnen. Wir überfliegen den Fox Glacier, den Aoraki, den Mt. Tasman und viele Gletscher. Wir kommen aus dem Staunen kaum heraus. So atemberaubend schön sind die Hochgebirgswelt, die Gletscherseen, die Felsen und der in der Sonne glänzende Firn. Östlich des Hauptkammes ist es aufgelockert bewölkt. Wir sehen bis zum türkisgrünen Lake Tekapo, an dessen Ufer wir vor zwei Wochen gestanden sind. Das Aoraki Village wird von Wolken verdeckt. Als wir wieder gut gelandet sind, ist auch die Speicherkarte voll. Wir sind sehr froh, uns diesen Rundflug gegönnt zu haben. Er war ein für uns einzig-artiges Erlebnis.
Flott geht es dann noch die Westküste entlang nach Norden. Wohin der Blick auch fällt, es ist fast immer Regenwald, der hier dominiert. In Küstennähe sind die Sträucher und Bäume ganz scharf von Westen nach Osten „frisiert“. Wir fahren noch fast bis Hokitika und treffen am Lake Iante (Matahi) ein junges Paar aus Eferding. Sie sind auf einer halbjährigen Reise, und freuen sich endlich wieder einmal oberösterreich-isch zu reden. Auch die Sandflies freuen sich über unseren Plausch und stechen uns eifrig.
Paparoa National Park
In der Jadestadt Hokitika locken die Jadeschleifereien. In den Schaufenstern sind sehr schöne Schmuckstücke ausgestellt. Gut dass ich schon seit 4 Jahren einen Jadeangelhaken besitze, den ich seit unserer Ankunft in Neuseeland um den Hals trage. Er soll auf Reisen besonders viel Glück bringen. Vor ein paar Tagen hat mich ein Wanderer deshalb für eine Kiwi gehalten. Die Qual der Wahl ist hier sehr groß, ein paar Mitbringsel gehen dennoch über den Ladentisch.
In Greymouth besuchen wir die Leftbank Art Gallery, die im prächtigen Neo-Renaissance-Gebäude der ehemaligen Bank auf New South Wales untergebracht ist. Hier sind sehr schöne alte aber auch neue kunstvoll geschliffene Jadeschmuckstücke zu sehen. Die Stadt liegt am sehr großen Grey River und ist durch einen riesigen Steinwall vor Hochwasser geschützt. Auf der Krone kann man bis zur Mündung des Flusses in das Meer spazieren und hat gleichzeitig einen netten Überblick über die Stadt.
In Punakaiki erreichen wir den Paparoa National Park und damit die Pancake Rocks. Die verwitterten Dolomitfelsen und Blowwholes sind durch einen sehr schönen Rundweg erschlossen, der durch die Klippenzone und zu verschiedenen Einbruchstrichtern führt. Die Wellen donnern gegen die Kalkwände und die Gischt spritzt weiß auf.
Die raue Schönheit der Westküste, die Regenwaldhügel fallen steil ins Meer, dort und da eine schöne Bucht, Kohleadern, schwefelig gelbe Schichten in den Straßenböschungen und eine Unzahl von Picknickplätzen und Lookouts, ja wie soll man da weiterkommen. Am Abend erreichen wir die Tauranga Bay, südlich von Westport. Hier lockt eine Pelzrobbenkolonie und das Lighthouse von Cape Foulwind. Die beiden werden aber bis morgen zum Sonnenaufgang auf uns warten müssen. Wir bleiben heute, so wie drei andere Wildcamper in der Tauranga Bay und genießen den sehr schönen Sonnenuntergang direkt am breiten Sandstrand mit einem schönen Surf, der von wagemutigen Surfern genutzt wird.
Buller River und Marahau
Die Pelzrobbenkolonie in der Tauranga Bay erreichen wir gleich am Morgen nach einem kurzen Spaziergang auf der Trasse einer ehemaligen Steinbruchbahn. Auf den Felsen ruhen einige Pelzrobben während eine fleißig herumklettert ihr Junges mit der Nase anstupst und irgendwann den richtigen Felsen erreicht hat, auf dem sie es sich gemütlich macht.
Auch zum Cape Foulwind, das Captain Cook so benannt hat, weil seiner Mannschaft dort eine Flaute eine Verschnaufpause eingebracht hat, wandern wir ein kurzes Stück. Dazu ist auf der Zufahrtsstraße das Queren einer Steinbruch-Werksstraße, auf der riesige Muldenkipper unterwegs sind, erforderlich. Die Schlote des Holcim Zementwerkes rauchen und ein Farmer treibt eine kleine Herde von Schafen vor sich her.
Unsere Reise in den Nordenwesten der Südinsel zum Abel Tasman Nationalpark  führt uns durch das sehr waldreiche Tal des großen grünen Buller Rivers. Zu Beginn eher eng und kurvenreich wird die Straße bei Hawks Crag einspurig mit Ampelregelung. In einer Flussschleife ist sie direkt aus dem Fels gesprengt, sodass wir wie auf einem Balkon dahinfahren. Durch das sehr trockene Tapawere Valley fahren wir bis Tapawere. Hier gibt es ein Museum in der Größe eines Wartehäuschens. In  alten Schwarzweißfotos ist die Geschichte des Kampfes um die Erhaltung der Bahn nach Nelson dargestellt (1955). Entlang der Straße gibt es die ersten, bereits größtenteils abgeernteten Hopfenplantagen. Auch Kulturen von Johannisbeeren, Tabak, Kiwi, Birnen und Äpfeln sind zu sehen. Die wenigen Ortschaften sind in wenig gepflegtem  Zustand. Gegen Abend erreichen wir die Golden Bay und Marahau, den südöstlichen Zugang zum Abel Tasman National Park.
Golden Bay
Die Nacht und der Morgen sind verregnet und dichte Nebelschwaden hängen tief. In Motueka löst sich unser Skyperätsel soweit, als wir herausfinden, dass Skypen über das kostenlose WLAN von Mac Donalds nicht möglich ist. Wir fahren weiter in den Nordwesten der Nordinsel in Richtung Cape Farewell um uns auf das Abschiednehmen von Neuseeland einzustimmen. Eine steile Passstraße führt auf den Takaka Hill. Das ist ein ziemlich steiler Hügel mit vielen Karsterscheinungen, wie Dolinen und schön ausgewaschenen Felsen. Wir besichtigen die sehr schöne Tropfsteinhöhle Ngarua Caves. Die Stalaktiten und Stalakmiten haben die unterschiedlichsten Farben von cremeweiß bis dunkelbraun und ihre Oberfläche erinnert in vielen Fällen stark an Karfiol. Der Takaka Hill ist von vielen Höhlen durchzogen. Die längste ist angeblich 3,4 km lang und der tiefste Schacht 176 m tief.
Die Aussicht ist wetterbedingt nicht gegeben, obwohl sie laut Reiseführer sehr schön sein soll. Im Takakatal sind viele Milchfarmen und die Kuhherden beeindruckend groß. Am Takaka River ist eine Gruppe von Jugendlichen aus Wellington im nicht besonders warmen Wasser um den Fluss zu studieren und zu vermessen. Über Takaka, einen netten kleinen Ort fast an der Küste der nicht wirklich goldenen Bay erreichen wir Collingwood, wo Leopold wieder die Lust am Fischen packt, aber seine Angel doch nicht herausholt. In Pakawau ist direkt am Strand ein Platz für uns und - wie sich später noch herausstellt - 5 andere Camper. Die Bewölkung lockert auf und es wird noch ein schöner Abend. Es ist fast Ebbe und wir spazieren nach dem Abendessen noch eine gute Stunde den Sandstrand entlang. Auch einem Pelzrobben-Mann, der sicher mehr als 100 kg auf die Waage bringt, scheint dieser Strand zu gefallen. Er kommt aus dem Wasser und posiert für ein junges Paar mit Baby auf dem Arm, das sich ziemlich nahe heran wagt.
Cape Farewell
Leopold berichtet mir am Morgen wieder vom Nachthimmel mit einer unermesslich großen Zahl von Sternen. Pünktlich zu unserer Abfahrt beginnt es jedoch das zu tun, wozu die ganze Nacht Zeit gewesen wäre, nämlich zu regnen. Die Wanderung zum Cape Farewell fällt leider buchstäblich ins Wasser. Auch der Old Man Rock und die sehr schöne Klippenküste verschwindet im Nebel und hinter Regenwolken. Es blitzt auch einmal, aber das Donnergrollen ist fast nicht hörbar. Zum Abschluss haben wir also das Wetter, das die Basis ist für so viele grüne Wiesen und die Regenwälder, die wir auf unserer Rundreise gesehen und bewundert haben. Als der Regen etwas nachlässt, wandern wir ein kurzes Stück zu einem Lookout. Wir bekommen so zumindest einen kleinen Teil dieser schönen Landschaft zu sehen
Gegen Mittag bessert sich das Wetter aber in Collingwood, wo Leopold noch einmal das Fischen probieren wollte ist gerade Ebbe. Kurz vor Takaka biegen wir zu den Waikoropupu Springs ab. Ein sehr schön angelegter Weg durch den Busch führt zu ergiebigen Karstquellen. Ein geschickt angebrachter Spiegel ermöglicht einen Blick in das glasklare Wasser und die Unterwasserwelt der Quelle. Kurz vor dem nächsten kräftigen Regenschauer gelingt es Leopold noch einen White Heron (beeindruckend großer weißer Reiher) digital zu speichern. Eine freund-liche Dame hält ihren Regenschirm über die Kamera. Sie erklärt uns auch, dass es ein ganz besonderes Glück ist, diesen wunderschönen Vogel hier zu sehen. Die White Herons sind um diese Jahreszeit normalerweise längst in ihr Winterquartier abgeflogen. Das ist uns nicht ganz neu, weil wir an der Westküste gerne eine geführte Tour zur Brutkolonie gemacht hätten, wenn die Vögel noch da gewesen wären.
Der Takaka Hill ist heute leider ebenfalls in Nebel und Wolken gehüllt. Die 23 km Passstraße sind daher nur ein eingeschränktes Vergnügen. Erst bei der Zufahrt zu der gestern besichtigten Tropfsteinhöhle ist ein Lookout, der einen schönen Blick in die Tasman Bay ermöglicht. Wir entscheiden uns die geplante Abel Tasman Nationalpark Wanderung nicht zu machen und Richtung Nelson weiter zu fahren. Ab Riwaka sind sehr viele Apfelkulturen zu sehen. Die roten Äpfel leuchten von weitem und man kann sich nur wundern, dass die zarten Bäume solche Lasten tragen können. Upper Moutere und Neudorf sind zwei Orte in der Tasman Bay, die von deutschen Siedlern gegründet wurden. In Mapua ist der Trailer Parkplatz direkt am Whaitamere Inlet unser Standplatz für die Nacht, der auch 2 anderen Campern gefällt. Nach dem Abendessen spazieren wir noch den Kiesstrand entlang bis in den Hafen. Wir genießen die schöne Abendstimmung und hoffen auf eine schöne Fahrt den Queen Charlotte Drive entlang bis Picton.

Mittwoch, 16. März 2011

Die Südinsel in ihrer Pracht

Blog 7 – Timaru
Der Wind hat unseren Campervan geschaukelt und wir haben geschlafen wie die Murmeltiere. Die Sterne verblassen schnell  sobald es draußen grau wird und das satte Türkisblau des Lake Coleridge (Whakamatau) ist im Morgenlicht dunkler. Am Morgen lässt der Wind nach und das Plätschern der Wellen des Sees ist unsere Musik beim Frühstück.  Wir fahren in das Dorf, wo ein sehr großes Kraftwerkshaus steht. Hier wird das Wasser, das vom See in großen Druckrohrleitungen kommt, zur Stromproduktion genutzt.
Eine Wanderung im Rakaia Gorge steht heute auf dem Plan, der wieder einmal schneller verworfen wird als er gefasst wurde. Der Scenic Walkway endet ziemlich bald am reißenden Fluss. Er scheint nur in den Reiseführern zu existieren, was dem Jetboottourenanbieter nur recht sein kann. Wer sich diesen Flussabschnitt erwandern wollte, bucht dann vielleicht ein Tour mit dem Schnellboot. Auch der Lookout ist nicht beschildert und wird so prompt verfehlt.
In Geraldin beginnt es zu regnen. Timaru, die Stadt der blauen Basaltbauten, an der Ostküste ist nicht allzu fern und unser Notprogramm, weil es am Mt. Cook (Aoraki) erst am Montag wieder schön wird.  Nach so vielen Wochen Schönwetter beklagen wir uns nicht, dass es regnet. Unser Campervan kann eine Dusche auch sehr gut brauchen. Tanken, gemütlich Einkaufen und Nutzung des WLAN’s beim Mc. Donalds und schon ist der Nachmittag um.
Der nächste Morgen ist sehr kühl. Es wird Zeit, dass wir uns mit der Heizung des Campervans vertraut machen. Eine Kaltfront ist durchgezogen und schon ist es wieder aufgelockert bewölkt. Das Blau des Himmels beeindruckt mit einer Klarheit, die es nur hier gibt. Die Foothills der Southern Alps haben frische weiße Häubchen aus Schnee. Es hat in der Nacht bis auf ca. 1.000 Meter heruntergeschneit.
Unser Rundgang durch das sehr großzügige Timaru führt durch einen schönen Rosengarten über eine Stiege auf die Piazza. Der Ausblick von oben auf die Carolin Bucht, den Hafen und die Berge ist  herrlich. In der Anglikanischen Kirche laden sie uns gleich zur Messe ein. Jedes eintreffende Mitglied der Pfarre steckt sich seinen Namen an und flugs ist jeder informiert, wen er vor sich hat. Die Leute kommen schon eine halbe Stunde früher und verbringen plaudernd die Zeit bis zum Beginn der Messe. Eine Dame namens Margarete fragt uns woher wir kommen und berichtet über das ganze Gesicht strahlend, dass sie vor vielen Jahren auch einmal in Österreich war.
Lake Tekapo
Die Fahrt über den Burkes Pass(709m Seehöhe) und durch das Mackenzie Hochland ist wieder ein besonderer Leckerbissen. Am Nachmittag des Sonntags besuchen wir das Collie-Denkmal und die Shepard Kapelle in Lake Tekapo. Der gleichnamige See leuchtet in milchigem Türkis, wofür der im Wasser gelöste Gletscherschliff verantwortlich zeichnet. An Stelle eines Altaraufbaues oder –bildes hat die Kapelle ein großes Panoramafenster mit Blick auf den See und die beeindruckende Gebirgskulisse. Das Collie-Denkmal ehrt die sehr wertvolle Arbeit, die die Hunde hier auf den Schaffarmen leisten.
Wir wandern zum Südgipfel des Mt. John. Auf diesem Hügel gibt es neben einem Observatorium u.a. auch eine Forschungsstation von Borealis. Die Aussicht auf die Seen Lake Tekapo, Lake George  und Lake Alexandrina belohnt die paar Schweißtropfen reichlich, die der Aufstieg durch einen schönen Lärchenwald kostet.
Aoraki
Den Lake Tekapo und den Lake Pukaki entlang führt uns die Reise in das Hooker Valley an den Fuß des höchsten Berges von Neuseeland, den Aoraki (Mt. Cook, 3.754m). Das goldgelbe Mackenzie County umrahmt von frisch verschneiten Bergen, durchzogen von Kanälen und milchig türkisfarbenen Seen, das ist Postkartenidylle pur. Ich habe für meine Blogs schon zu viele Superlative verbraucht und heute fehlen mir fast die Worte, die Schönheit dieses Fleckchen Erde zu beschreiben.
Wir wandern 4 Stunden lang in das Hooker Valley und genießen jeden Schritt, genauso wie die herrliche Aussicht auf den Aoraki und das angenehme Wanderwetter. Der Hooker River rauscht und im – leider nicht blauen – Hooker Lake schwimmen ein paar kleine Reste von ehemaligen Eisbergen. Zwei längere Hängebrücken steuern das Kribbeln in den Waden bei und die schöne alpine Flora hält noch ein paar blühende Pflanzen für uns bereit.
Leopold geht in der Nacht immer Sternenhimmel schauen und berichtet am Morgen von der überwältigenden Anzahl von Sternen. Ich bevorzuge es durchzuschlafen. Bedeckter Himmel am Morgen, ideales Wanderwetter. Unser erstes Ziel ist der Kea Point. Kaum dort angekommen poltert eine Eislawine von einem der Gletscher des Mt. Sefton. Ein Paar aus Alaska ist mit einer riesen Kamera, die 35 kg wiegt, bereits vor Ort. Sie sind allerdings weder mit dem gestrigen Sonnenunter- noch mit dem heutigen Sonnenaufgang zufrieden, weil sich die Berge nicht in orangerotem Licht gezeigt haben. Sie weisen uns auf die Keas hin, die dort ihre Kreise ziehen und auf den Felsen rasten. Als wir schon auf dem Rückweg sind, sehen wir einen fliegen.
Danach geht es 8 km Schotterstraße in das Tasman Valley. Hier locken drei Ziele. Die Blue Lakes, die sich als Kette von 7 schönen, grünen Weihern erweisen, die im Sommer angeblich Badetemperatur erreichen. Der Tasman Lake, ein milchig beiger Gletschersee, in dem die Eisberge schwimmen. Der Glacier Blick auf den Tasman Gletscher, den man allerdings fast nicht erkennen kann, weil sehr viel Schutt auf ihm lagert und natürlich der Blick auf die Nordostflanken des Aoraki. Im See ziehen 3 gelbe Schnellboote ihre Kreise und 7 Paddelboote sind als längliche Farbstriche auf dem See unterwegs. Ein Eisberg sticht besonders ins Auge. Er sieht wie ein Gebirgszug aus und hat sehr dekorative dunkle Streifen. Von einem ganz dunklen mit Schutt übersäten Eisberg kollern immer wieder Steine ins Wasser. Am Nachmittag wandern wir als Draufgabe  den Governors Bush Walk, der durch einen letzten Rest von Südbuchenwald führt. Unser Platz von der letzten Nacht ist noch frei und gegen 4:30 beziehen wir daher wieder Position auf dem DOC Campground, der sich im Laufe des Abends noch ziemlich füllen wird.
Die Red Tarns (Bergseen mit roten Wasserlinsen) sind unser nächstes Wanderziel. Der sehr gut ausgebaute Seig ist wie eine große Treppe angelegt. In der morgendlichen Kühle steigen wir flott bergan und erreichen einen sehr schönen Aussichtspunkt hoch über dem Aoraki Village auf ca. 1.200 Metern Seehöhe. Der majestätische Berg thront am Ende das Tales, die Gletscherseen zu seinen Füssen. Die vielen Arme des Tasman River glänzen in der Sonne. Der See mit den roten Wasserlinsen ist dekorativer Vordergrund für viele Fotomotive.
Oamaru
Vom Aoraki Village geht unsere Reise den Lake Pukaki entlang nach Twizel. Der Ort hat sich aus einem Bauarbeitercamp entwickelt. Durch das sehr trockene Otago Hochland fahren wir den Benmore Dam und auf der Lakeside Straße den Lake Aviemore entlang bis zum Waitaki Kraftwerk. Immer wieder halten wir an um die Landschaft und die sehr schönen, türkisblauen Stauseen und Kanäle einzufangen. Bei einer Lachsfarm kaufen wir für das heutige Abendessen ein großes Stück Lachsfilet und auch ein Stück Räucherlachs als köstliche Abwechslung für den Mittagsimbiss.
Ein Abstecher mit 4 km Asphalt- und 6 km schlechter Schotterstraße führt zu den Clay Cliffs. Das ist eine Geländekante mit sehr schönen, gelben, grauen bzw. orangen Erosionskegeln.  Am Lake Aviemore leuchtet am Straßenrand von weitem ein Apfelbaum. Viele Äpfel sind wurmig, aber mindestens genauso viele sind wunderschön. Wir pflücken ein Tasche voll und sind in den nächsten 2 Wochen mit Royal Gala versorgt. Daneben steht noch ein nicht veredelter Apfelbaum, der über und über voll ist, mit kleinen, etwa kirschengroßen Äpfeln. Die wären eine ideale Dekoration als Ergänzung für meinen Christbaumschmuck aus Stroh, aber leider kann ich sie nicht mitnehmen.
Am Abend erreichen wir Oamaru, die Stadt mit den vielen schönen weißen Sandstein (Whitestone) Bauten aus der Zeit der Hochblüte um 1880 herum. Die Hauptattraktion hier ist jedoch das Beobachten von Zwergpinguinen, wenn sie nach Einbruch der Dunkelheit an Land zu ihren Nestern kommen. Wir haben Glück und sehen sieben indigoblaue Zwergpinguine anlanden, danach rasten und zu ihrem Nest watscheln. Drei kommen sogar bis zum Zaun herzu. Dieser Platz riecht ziemlich streng und wird abends von vielen besucht um die Zwergpinguine zu sehen. Manche nehmen sich dafür jedoch gerade 3 Minuten Zeit und wundern sich hoffentlich nicht, wenn sie keine Pinguine sehen.
Moeraki Boulders und Dunedin
Bei Moeraki liegen direkt am Sandstrand riesige Steinkugeln mit bis zu 2 m Durchmesser herum. Geradewegs so, als ob Riesen hier ihre Murmeln verstreut hätten. Sie sind ganz leicht erreichbar und leider sind einige schon zerfallen, ermöglichen damit aber einen Blick in ihr Inneres. Bei Katiki an der Spitze der Moeraki Halbinsel beobachten wir die nur in Neuseeland vorkommenden Gelbaugen-pinguine und auch sehr viele Robben und Seelöwen lagern hier auf den Felsen. Der sehr dekorative Leuchtturm steht wie immer an einem sehr schönen Platz und der Blick auf die Bucht ist selbst bei Regenwetter eine Augenweide.
Die Dunedin vorgelagerte Otago Halbinsel und die dort vorkommenden Royal Albatrosse sind unser nächstes Ziel. Direkt am Habour entlang schlängelt sich eine sehr gut ausgebaute Uferstraße bis zur Spitze bei Taiaroa. Die sehr grüne, vorwiegend aus Schafweiden bestehende Landschaft müssen wir mehr erahnen, als wir sie sehen können. Der Nebel hängt tief und wir hoffen darauf, dass spätestens am Nachmittag die Sonne wieder scheint. Wir besuchen das Aquarium der Universität Otago und treffen dort eine Deutsche aus Bremen, die in Dunedin ihr Doktorstudium in Meeresbiologie macht. Die Gelbaugenpinguine, die wir uns erwandern wollten, können hier nur über eine gebuchte Tour erreicht werden. Also buchen wir die Albatrosstour um, sodass wir eine Stunde früher teilnehmen können. Nach einer ausführlichen Erklärung und einem kurzen Film geht es zur Kolonie. Es gibt insgesamt nur zwei Royal Albatross Kolonien auf der ganzen Welt.  Eine hier in Taiaroa und eine auf den Chatman Island, ca. 1.000 km östlich. Wir können insgesamt vier Nester mit Küken und Wache haltenden Eltern beobachten. Wenn diese Vögel fliegen beeindrucken sie mit mehr als 3 Metern Flügelspannweite. Der auf Taiaroa Heads stehende Leuchtturm ist nicht zugänglich, um den Albatrossen ein ungestörtes Sein  zu ermöglichen.
Von der Universitätsstadt Dunedin führt unsere Reise über die Southern Scenic Route  in die Catlins.
Dieser Küstenabschnitt glänzt mit langen breiten Sandstränden, da und dort einem Stück felsiger Küste, herrlichem türkisblauem Wasser und welligem grünem Farmland. Die Sonne lacht heute vom Himmel und es ist angenehm warm. Die kurze Wanderung zum Nugget Point führt über einen ganz schmalen Kamm zum Leuchtturm. Hier hat man in den vergangenen vier Jahren kräftig in den Weg und neue Aussichtsplattformen investiert. Mit dem Fernglas beobachten wir die Pelzrobben (Furseals)wie sie sich in den warmen Pools auf den Felsen vergnügen. Wir wandern auch noch in die Roaring Bay, wo es einen neuen Beobachtungsstand gibt. Von hier sollten Gelbaugenpinguine zu sehen sein. Obwohl laut Angaben auf der Informationstafel die Tageszeit stimmt, lässt sich keiner blicken. In schönem Abendlicht fahren wir bis in die Cannibal Bay (bei Owaka), die den schönsten Sandstrand der Catlins vorzuweisen haben soll. Tatsächlich erreichen wir nach 8 km gut zu fahrender nicht asphaltierter Straße eine schöne Bucht mit breitem, weißem Sandstrand umrahmt von steilen Klippen. Auf einem kurzen Erkundungsrundgang sehen wir dann völlig unerwartet einen Gelbaugenpinguin. Es sind schon drei Campervans anwesend, die die aussichtsreichsten Plätze besetzen. Uns gefällt es hier auf Anhieb sehr gut und wir gehen davon aus, dass die Namensgeber schon ausgestorben sind. Direkt in der Bucht ist auch eine Farm, die nicht sehr gepflegt aussieht. Wir werden morgen in die nächste Bucht, die Surat Bay, wandern. Dabei werden wir genau darauf achten, dass wir den Seelöwen (Hookers Sealions) nicht zu nahe kommen.
Catlins
Schon vor dem Frühstück sind wir auf dem schönen Sandstrand der Cannibal Bay.  Ein schönes Morgenrot zieht herauf und das Gelbaugenpinguin Küken steht auch schon auf seinem Beobachtungsposten. Wir wagen uns ganz nahe heran. Als ich ein Grasbüschel beiseite halten will, damit Leopold besser fotografieren kann, hackt es mit dem Schnabel nach meiner Hand. Das war also definitiv zu nahe. Ich erschrecke ziemlich. Auf der anderen Seite der Bucht balgen Hookers Sealions herum. Die sind unser nächstes Fotomotiv. Laut Warntafel darf man keinesfalls zwischen die Seelöwen und das Wasser geraten. Also bleibt nichts anderes übrig als das Gegenlicht in Kauf zu nehmen. Auf dem Weg über den Strand stolpern wir fast über ein Seelöwenweibchen, das schläft und sich im Morgenlicht kaum vom Sand abhebt. Es ist ein spannendes Stück Wildleben, das wir da geboten bekommen. Sechs junge und ein paar ältere männliche Seelöwen balgen herum, schnauben sich gegenseitig an und der Boss der Gruppe sorgt dafür, dass aus dem Spiel keine ernste Auseinandersetzung wird. Obwohl sie uns zu ignorieren scheinen, wird schnell klar wo die Grenze ist, die man keinesfalls überschreiten sollte. Leopold muss ein paarmal Reißaus nehmen, weil einer der jungen Seelöwenbullen urplötzlich auf ihn zuläuft. Es ist erstaunlich wie schnell sie sind. Aber wenn man sofort die Flucht ergreift, verlieren sie Gott sei Dank das Interesse an einer Verfolgung.
Wir bereisen die Catlins, ganz an der Südostküste der Südinsel. Eine ganze Reihe sehr schöner Sandbuchten wechseln sich mit Wald und Wasserfällen ab. Der Kings Rock, ein pilzförmig erodierter Felsen, ist leider bei einem Erdbeben 2007 eingestürzt. In Papatowai besuchen wir die, um das „Winding thought’s tHeatre“ erweiterte Gipsy Gallery. Es ist faszinierend was hier ein Bastler aus uraltem Krims Krams alles zusammenbastelt. Man kann an unzähligen kleinen Kurbeln drehen und Schalter drücken und immer tut sich etwas womit man nicht rechnet. Ein Uraltergometer erzeugt, wenn man fest genug die Pedale tritt so viel Strom, dass auf dem Schwarzweißfernseher ein Bild erscheint. Setzt man sich unter eine vorsintflutliche Trockenhaube ertönt schöner Vogelgesang. Beim Gummistiefelgolf kann man seine Geschicklichkeit im Werfen von Golfbällen testen, usw.

Invercargill,  Bluff
In der Curio Bay ist der versteinerte Rest eines Waldes leider gezeitenbedingt unter Wasser. Slope Point haben wir ausgelassen, weil das Wetter heute Morgen alles andere als einladend ist. Das ist der südlichste Punkt der Südinsel und der war bei unserem ersten Besuch extrem windig. Bis Waipapa Point hat sich das Wetter so weit gebessert, dass wir zum Leuchtturm spazieren und die schöne Aussicht genießen können. Der Leuchtturm wurde errichtet, nachdem 1881 auf Grund der gefährlichen Klippen die Taraua Schiffbruch erlitten hat und 131 der 151 Passagiere ertrunken sind. In einer kleinen sehr sandigen Bucht schläft ein Seelöwe, der nur gelegentlich den Kopf hebt und ansonsten seine Ruhe haben will.
In Invercargill besichtigen wir das Museum. Hier sind sehr interessante Werkzeuge der Maori, aber auch Vögel, Muscheln, Mineralien, Keramik und zeitgenössische Bilder ausgestellt. Ein schöner Wasserturm aus 1888 und einige interessanten Fassaden und Kirchen aus der Gründerzeit sind erhalten.
Der Outlook von Bluff bietet einen 360-Gradblick auf die Küsten und vorgelagerten Inseln. Sehr informative Schautafeln berichten über die ersten Siedler, die 1824 aus Schottland hier her kamen und der sehr schöne Sonnenuntergang entschädigt uns dafür, dass es hier windig ist. Obwohl einige blaue Schilder mit durchgestrichenem Campervan aufgestellt sind, gehen wir davon aus, dass es niemanden stören wird, wenn wir hier bis zum Sonnenaufgang bleiben.
Stewart Island
Von Bluff setzen wir mit einem Katamaran auf Stewart Island über. Die See ist sehr ruhig und das flaue Gefühl im Magen hält sich in Grenzen weil die Auf- und Abbewegung am Heck des Bootes am geringsten ist. Die Sonne lacht vom Himmel und die Fovaux Street ist durchsetzt mit Vogelfelsen und kleinen Inseln. Da und dort sind Boote von Berufsfischern zu sehen, die von einem Schwarm aus verschiedenen Seevögeln u.a. auch von Albatrossen umkreist werden. Die Fahrt wird so zum Genuss. Auf der Insel angekommen, machen wir uns auf den Weg, um den Ryans Creek Walk zu gehen. Der Weg führt größtenteils durch schönen, mit Farnen durchsetzten Sekundärwald und auf der ganzen Strecke begleiteten uns meist unsichtbare gefiederte Freunde und singen uns ihre Lieder. Zuerst einen Bach und dann immer der Küste entlang geht es sehr oft auf und ab und die Vegetation gibt den Blick frei auf das Paterson Inlet und die Faith, Hope an Charity Islands. Über die Golden Bay, in der die Iona Island schwimmt, erreichen wird der Raroa Walk, der durch einen sehr schattigen Wald mit riesigen alten Bäumen führt. Nach gut dreieinhalb Stunden und knapp 10 Kilometern erreichen wir wieder die Halfmoon Bay, unseren Ausgangspunkt. Wir besichtigen noch die sehr interessante Ausstellung im Nationalpark Visitor Center und nach einem kleinen Imbiss ist es wieder Zeit, zum Fähranleger zu schlendern. Es hat sich etwas verzogen und sieht nach Regen aus. Wir kommen aber nach einer Stunde trocken in Bluff an. Bei der Einfahrt in den Hafen begegnet uns ein mit Luftballonen verziertes Boot an dessen Reling zwei jungen Männer stehen, die die Hosen runterlassen und uns ihren weißen Allerwertesten zeigen. De Kapitän des Katamarans findet das auch lustig, leider verstehe ich seinen Kommentar nicht so richtig. Wir fahren noch bis in das quirlige Invercargill, wo wir zufällig einen Mac Donalds sehen, bei dem die Autos vor dem Drive in Schlange stehen. Leopold versucht wieder Skype in Gang zu bringen, aber leider reicht eine Stunde nicht aus. Danach fällt man aus dem Gratis WLAN und kommt nicht mehr hinein.